von Günter Dubrau und Erika Böhnstedt 1994 niedergeschrieben von Renate Klepsch
im 30jährigen Krieg wurde Zelz ganz zerstört. Es soll damals 1 km südlich des jetzigen Ortes gelegen haben.
Zwischen Zelz und Särchen, gegenüber dem Müttererholungsheim, hat eine Burg gestanden. Diese deutet auch auf den alten Standort, wo Zelz einmal gelegen haben soll.
Da, wo 1951 die neue Grenzkompanie errichtet wurde, soll ein Hammerwerk gestanden haben, in welchem Eisen geschmolzen wurde.
Deshalb wird vermutet, dass Zelz schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung (1513) als Ort vorhanden war,
1898 wird der Mühlenbesitzer Hennig als Besitzer eines Sägewerkes, | einer Öl- und Kornmühle erwähnt. Hennig verkaufte die Mühle dann an die Elektrizitätswerke Berlin.
Er soll der reichste Mann von Zelz gewesen sein und als Wohnhaus eine Art Schloß gehabt haben.
Am ehemaligen Zollhaus war ein Schlagbaum, dort wurde der Zoll erhoben, bevor die Brücke passiert werden konnte.
Früher wohnte dort eine Familie Nischbar, dieser Name soll sorbisch “Zoll” bedeuten.
Zelz lag früher zum größten Teil östlich der Neiße (heute Polen).
Die “große” Neiße ist hier auf westlicher Seite, sie heißt so, weil sie breiter ist.
Die “kleine” Neiße oder von alters her Mühlgraben genannt, befindet sich auf jetziger polnischer Seite. Sie wurde dort angestaut und für das Elektrizitätswerk genutzt.
Auf dem heutigen polnischen Gebiet befanden sich auch die Schule, die Schmiede, eine Geflügelfarm, das Gut, die Bleiche, später das Müttererholungsheim.
Die Bleiche war früher eine Schänke, dessen Besitzer Schneekönig hieß. Bis etwa 1940 gab es bei der Bleiche ein Wildgehege.
Die Zelzer arbeiteten hauptsächlich auf dem Gut, im Elektrizitätswerk, in der Kapag (Groß Särchen), in der Schmiede Roick und beim Stellmachermeister Werner.
Die letzte bekannte Gutsbesitzerin, Elisabeth von Hammacher, soll mit Truman in Amerika verwandt gewesen sein.
Sie kam von Frankreich aus hierher, da es dort im Zuge der Revolution (ca. 1870) sehr unruhig wurde.
Die Schule in Zelz wurde ca. 1910 gebaut, vorher mußten die Kinder in die Schule nach Kemnitz gehen.
Zur Zeit der Grenzkompanie gab es etwa alle 14 Tage Kino-Landfilmvorführungen.
Bis 1955 war Zelz eine selbständige Gemeinde.
Ab ca. 1955 erfolgte die Verwaltung zusammen mit Bahren
1973 wurde Zelz-Bahren nach Jerischke eingemeindet.
Seitdem heißt es: Gemeinde Jerischke Ortsteil Zelz
Bürgermeister von Zelz: . . .
um 1890 Herr Kulisch.
Ca. 1942/43 war Herr Winkler Gemeindevorsteher
1945 (für 1 Woche) : Arthur Dubrau 7 – Die Wahl erfolgte durch einen russischen Kommandeur auf dem Dorfplatz. Dieser bemerkte schnell, dass Artur sich immer Rat bei Richard Dubrau holte. Aufgrund dessen wurde Richard Dubrau als Bürgermeister vom russischen Kommandeur eingesetzt. Diese Funktion übte er bis 1960 aus.
Richard Dubrau war der Vater von Günter Dubrau und Arthur war Günter’s Onkel.
1960 – 1963 : Gerhard Koinzer (Büro bei Damm’s in Zelz)
1963 – 1967 : Günter Dubrau
1967 – 1973 : Siegfried Brix