Der Ortsteil Pusack war einst eine Streusiedlung, welche zum Dorf Groß Särchen (heute Polen) gehörte.
Als 1945 die Trennung Deutschlands erfolgte, blieb Pusack auf deutscher Seite und wurde Ortsteil von Jerischke.
Der Ursprung bzw. die Bedeutung des Namen Pusack ist nicht bekannt.
Um 1800 wird ein Pechofen erwähnt, den es wahrscheinlich schon eher gab.
1820 wird der Pechofen mit einer Feuerstelle, bewohnt mit 7 Seelen, aufgeführt.
Auf der Karte “Muskau” von Leutnant Hanenfeldt 1845 aufgenommen und gezeichnet, sind bereits 6 Gehöfte eingetragen.
1846 wurde die Pechhütte verkauft und eine weitere Bebauung und ist erfolgt.
Um 1864 wird für Groß Särchen die Bezeichnung „Kolonie“ erwähnt, womit Pusack gemeint ist.
Vor 1945 waren die Häuser in Pusack Ausbauten von Groß Särchen und die Straße dort entlang nannte sich „Pusackweg“. Sicherlich ist dadurch der Name Pusack erhalten geblieben.
Die Größe des Ortes wird mit etwa 46 ha Acker, Wiese und Wald am linken Ufer der Neiße angegeben.
In der Volkszählung von 1905 wird der Pusack mit 40 Einwohnern und 8 Wohnhäusern verzeichnet.
( Einwohnerverzeichnis von 1938)
1945 gab es in Pusack ca. 84 Einwohner, die in 11 Häusern lebten. 1993 waren es nur noch 13
Einwohner, die in 8 Häusern wohnten, sowie 3 genutzte Wochenendhäuser. Mitte der 1990er Jahre nahm die Einwohnerentwicklung wieder zu. Es erfolgten Neu- und Umbauten, neue Familien wurden wieder ansässig.
Versorgungseinrichtungen
Bis 1945 erfolgten die Versorgungseinrichtungen, Kirche, Friedhof, Schule, Bahnhof in Gr. Särchen.
In Pusack befand sich bis 1945 ein Jugendheim.
1945 wurde Pusack Ortsteil von Jerischke. Bestattungen erfolgten danach auf dem Jerischker Friedhof.
Die Einwohner nutzten jedoch, aufgrund der geringeren Entfernung die Versorgungseinrichtungen von Köbeln und Muskau. Ebenso wurden die Kinder in die Köbelner, später Muskauer Schule geschickt und die kirchlichen Einrichtungen von Muskau genutzt.
Groß Särchen
In geschichtlicher Hinsicht erwähnenswert ist die
Wasserburg, wegen ihrer roten Mauersteine auch
„Rotes Haus“genannt. Heute ist diese, auf
polnischem Gebiet liegende, Wasserburgruine
zugewachsen und nur noch wenige Überreste sind
zu sehen. Sie soll ein kleiner, viereckiger Bau mit
11⁄2 m dicken, bis zu 8 m hohen Mauern aus
großen, roten Ziegelsteinen gewesen sein.
Von einem breiten, wasserreichen Graben umgeben und auf der Flussseite durch Sumpf geschützt, diente sie
in vergangenen Zeiten als Raubritterburg.
Anfang 1400 hausten in der Burg die Herren von Doberschütz, Raubritter echten Stils. Ganz besonders tat sich Hans von Doberschütz hervor, der im Bunde mit anderen die Wälder bis nach Sorau unsicher machte. Doch auch sie wurden einmal gefasst und dem Scharfrichter übergeben. Danach waren noch mehrere Adelsfamilien Besitzer dieser Burg, z.B. auch die Biebersteiner. Immer wieder hatte die Burg Belagerungen und Überfälle zu überstehen, so dass sie schon als
uneinnehmbar galt. Im 30-jährigen Krieg soll sie jedoch von den Schweden zerstört worden sein.
Weiterhin erwähnenswert ist die auf dem Weinberg befindliche ehemalige Barbara-Kapelle, die Jahrhundertelang als Wallfahrtskapelle diente. Mit der Ausbreitung der Reformation im 16. Jahrhundert wurde die Kapelle mehr und mehr vernachlässigt und verfiel langsam, so dass jetzt fast nichts mehr davon zu sehen ist.
Die Groß Särchener Kirche stammt aus dem Jahre 1693. Sie wurde an Stelle einer vorher aus Holz und
Lehm erbauten Holzkirche errichtet, die schon 1346 im Meißner Bistumsmatrikel (Verzeichnis der erzpriesterlichen Stühle und Pfarrkirchen der Ober- und Niederlausitz) aufgeführt war. 1772 erhielt die Kirche ihre erste Orgel, welche 1791 durch eine neue
ersetzt wurde. 1901 erhielt Särchen eine Turmuhr. Auch die beiden Turmglocken sind schon sehr alt. Die große soll aus dem Jahre 1605, die kleine noch bedeutend älter sein.
Viele Schenkungen von kostbarer Art wären noch zu nennen, wie überhaupt das Innere der Kirche sehenswert ist.
Neben der Kirche befindet sich das
Geburtshaus von Gustav Theodor
Fechner (1801–1887) ein bedeutender
deutscher Psychologe, Physiker und
Naturphilosoph der in Leipzig wirkte.
Quellen:
1.Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch 1821