Akkordeongruppe Jerischke
Seit Anfang der 1960er Jahre gab es in Jerischke eine Akkordeongruppe. Geleitet wurde sie vom Forstwirtschaftsbrigadier Günter Drogoin, der schon immer eine Leidenschaft für Musik …
zweite überarbeitete Version
Seit Anfang der 1960er Jahre gab es in Jerischke eine Akkordeongruppe. Geleitet wurde sie vom Forstwirtschaftsbrigadier Günter Drogoin, der schon immer eine Leidenschaft für Musik …
FDJ-Grundeinheit Jerischke/Zelz FDJ = Freie Deutsche Jugend Diese FDJ-Gruppe gab es seit Anfang der 50er Jahre. Als Grundlage ihrer Arbeit diente ein selbst erstelltes Arbeitsprogramm. …
Gesangsverein Jerischke Die Gründung eines Gesangvereins wurde in Jerischke schon sehr zeitig angestrebt, es fehlte jedoch immer an einem Dirigenten. Erst durch den Schulneubau in …
Militär-Begräbnis-Verein | Kriegerverein | Gesangsverein |
Radfahrerverein | FDJ-Grundeinheit | DRK – Gruppe |
Akkordeongruppe Jerischke | Volkssolidarität | Der DFD |
Der DFD | Dorfclub Jerischke e.V. | Jerischker Freizeit e.V. |
1877 wurde in Groß-Särchen ein Militär-Begräbnis-Verein gegründet, zu dem auch Mitglieder aus Jerischke gehörten. Näheres ist nicht bekannt.
In einer Nachweisung der Kriegervereine des Kreises Sorau (um 1900) hatte Jerischke noch keinen Kriegerverein, sondern gehörte dem Landesverband Kemnitz an. Im Jahre 1903 wird der Kriegerverein Jerischke mit den dazu gehörenden Ortschaften Jerischke, Preschen und Raden aufgeführt.
Der Verein besaß ein Vereinsstatut vom 22. Februar 1903, welches erst später von der Ortspolizeibehörde bestätigt wurde. In dieser Aufstellung wird noch festgestellt, dass sich der Verein neu gebildet hat und keine Fahne führt. Aus anderen Quellen ist erkennbar, dass der Kriegerverein Jerischke 1901 oder 1902 gegründet wurde.
Am 1.1.1904 soll der Verein dem Kreis-Kriegerverband beigetreten sein. Um 1913 war Otto Schmidt Vorsitzender des Kriegervereins, den sein Vater gegründet haben soll. Regelmäßig fand ein gemeinsamer Kirchgang statt. Dazu versammelten sich alle im Ort und geschlossen marschierten sie zur Kirche nach Preschen.
Die erste Aktivität wurde am 17.08.1879 mit der Einweihung der Friedenseiche gepflanzt zum Andenken an die 1870/71 Gefallenen.[¹]
Jährlich wurde ein Sommerfest gefeiert, das durch einen Umzug bzw. Parademarsch durchs Dorf, Büchsen- oder Prämienschießen mit abschließenden Tanz im Gasthaus gekennzeichnet war. Außerdem wurden Stiftungsfeste würdig begangen.
Als Ehrenmitglied des Kriegervereins wird Rittmeister a. D. von Oertzen genannt, der jährlich etwas für den Verein spendete. Im Oktober 1909 wird erwähnt, dass der Verein eine Fahne führt, welche am 28.04.1909 ministeriell genehmigt wurde. Unklar war jedoch die Aufschrift der Fahne.
Nachdem der Verein vom Königlichen Landratsamt Sorau die Auskunft erhalten hatte, dass es nicht notwendig sei, alle dem Kriegerverein angehörenden Orte, auf der Fahne zu erwähnen fragte der Verein nach Gestattung der Fahnenführung nochmals an. Besteht die Möglichkeit die Aufschrift „Kriegerverein Jerischke“ in „Kriegerverein Jerischke, Preschen und Raden“ umzuändern? Wahrscheinlich erfolgte keine Änderung, sicherlich lautete die Aufschrift der Fahne „Kriegerverein zu Jerischke“. Am 12. Juni 1910 fand die Fahnenweihe des Kriegervereins Jerischke statt. Für dieses, für den kleinen Ort recht erhebende Fest, hatten 15 Vereine ihre Teilnahme zugesagt. Rittmeister von Oertzen spendete die Fahne und hatte sich bereiterklärt die Kosten der Festmusik zu tragen. Die Musik wurde von 16 Mann der 12. Husarenkapelle (welcher Herr von Oertzen angehörte) aus Torgau vorgetragen. Zu Beginn der Feierlichkeiten hielt Pfarrer Krüger (Preschen) einen Feldgottesdienst auf dem Festplatz ab. Es wurden viele Ansprachen gehalten und die Gesangsvereine Preschen und Jerischke sangen mehrere Lieder.
Bei der feierlichen Enthüllung der Fahne sprach Fräulein Eichler den Festprolog. Anschließend wurde die Fahne von den Ehrenjungfrauen überreicht und Rittergutsbesitzer Lowreck übergab die von ihm gestiftete Fahnenschleife. Es erfolgte ein Umzug aller Vereine durchs Dorf, der mit einem Parademarsch bei der Friedenseiche endete. Den Abschluss des Tages bildete der Tanz im schön geschmückten Saal des Gastwirtes Roick. Ab Mitte der 30er Jahre wird der Kriegerverein bzw. die Kriegerkameradschaft Jerischke, Preschen, Raden erwähnt. Möglicherweise haben sich die Kriegervereine der einzelnen Orte zusammengeschlossen. Kameradschaftsführer war Oswald Neumann aus Preschen. Es gab einen Schriftführer, einen Kassierer und einen Schießwart. Gemeinsam veranstaltete man Übungsschießen, jährlich wurde ein Wintervergnügen und regelmäßig Kameradschaftsappelle durchgeführt. 1940/41 wurden bei diesen Kameradschaftsappellen Feldpostbriefe und Dankschreiben von den Kameraden und Kameradensöhnen aus dem Felde vorgelesen.
Wie lange der Kriegerverein Jerischke existierte, ist nicht nachzuvollziehen, es könnte bis 1945 gewesen sein.
Die Volkssolidarität war eine Gemeinschaft von Frauen und Männern aller Altersgruppen. Sie war zwar vorwiegend für ältere Bürger gedacht, jedoch konnten auch etwas jüngere Leute eintreten. Schon um 1948 soll es die Gruppe der Volkssolidarität gegeben haben. Damals gab es für diese Personengruppe Sachenzuteilung, das heißt, sie erhielten Hosenträger, Schuhe oder andere Dinge, welche dann an bedürftige Personen verteilt wurden.Vorsitzende der Volkssolidarität war anfangs Anna Bartusch, später Monika Weisflog. Zeitweise gab es bis zu 40 Mitglieder. Jedes Mitglied erhielt ein Beitragsbuch, in welches die Beitragsmarken eingeklebt wurden. Dieser Mitgliedsbeitrag betrug 50 Pfennig, später 1 Mark, wobei eine freiwillige Mehrgabe immer möglich war. Da es von den kassierten Beiträgen einen gewissen Prozentsatz als Rückvergütung in die eigene Kasse gab, war es für die eigene Finanzlage gut, wenn viele Mitglieder im Club waren.Gemeinsam unternahmen sie auch sehr viel. Jährlich fanden ein Rentnerabend und eine Weihnachtsfeier statt. In den 50er und 60er Jahren holte sogar ein Bus aus Forst die Gäste und Rentner aus den Ortsteilen ab Außerdem fanden regelmäßig Kaffeenachmittage, Ausflüge und vieles mehr statt. Einmal im Jahr wurde eine größere Kremser- oder Busfahrt gemacht. Nach der „Wendezeit“ 1990/91 löste sich die Volkssolidarität auf Anstelle der Rentnerweihnachtsfeier organisierte die Gemeinde für jeden Rentner ein kleines Weihnachtspäckchen. Im Dezember 1994 fand auf Wunsch vieler Rentner der Gemeinde erstmalig wieder eine Weihnachtsfeier, organisiert durch die Gemeinde im Schullandheim statt.
Die Gründung des DFD erfolgte um 1961. Vorsitzende waren von 1961 – 1986 Ingeborg Göhler, ab 1986 – 1990 Anneliese Seibt. Der DFD war eine Gemeinschaft von Frauen aller Altersgruppen, die sich regelmäßig trafen. Sie kümmerten sich hauptsächlich um die Sorgen und Probleme der Frauen, Mütter und Kinder. Anfangs waren es nur einige Frauen, später wurden es immer mehr, so dass es bis zu 43 Mitglieder gab. Jedes Mitglied erhielt ein Beitragsbuch. Die Beiträge wurden auf freiwilliger Basis entrichtet und an den Kreis abgeführt. Der Mindestbeitrag war 25 Pfennige, das steigerte sich bis zu 2 Mark, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt waren. Als Kassiererinnen waren Helga Hentschel, Regina Nicko und Monika Weisflog tätig. Es gab einen DFD – Vorstand, welcher ein festgelegtes Arbeitsprogramm hatte. Nach diesem wurden auch alle Veranstaltungen vorbereitet. In den ersten Jahren des DFD wickelten die Frauen immer die Maigirlande zum 1. Maifeiertag, bis es später nur noch die Maifeier gab und kein Maibaum mehr aufgestellt wurde. Es fanden regelmäßig Zusammenkünfte statt und gemeinsam wurden Feiern, wie z.B. Frauentags – und Weihnachtsfeiern durchgeführt. 1960 bildete sich innerhalb des DFD eine Laienspielgruppe, die zu Rentnerfeiern im Ort auftrat. Außerdem wurden Radfahrten mit Vesper im Grünen und Arbeitseinsätze in der Gemeinde organisiert. Die DFD – Frauen waren immer dabei, wenn es um die Pflege der Grünanlagen im Ort ging.
Einmal jährlich wurde eine Bus – oder Kremserfahrt organisiert. Zu runden Geburtstagen wurde vom DFD aus gratuliert und den älteren Bürgern, die nicht mehr bis zur Schulküche laufen konnten, wurde das Essen nach Hause gebracht, wenn nötig wurde von den Frauen Nachbarschaftshilfe organisiert. Da es für den DFD keine finanziellen Unterstützungen gab und alles selbst finanziert werden musste, versuchten die Frauen jede Möglichkeit einer kleinen finanziellen Anerkennung zu nutzen. Dies geschah z.B. durch die Beteiligung an „Mach-Mit!“-Wettbewerben, Altstoffsammlungen oder den Verkauf von Handarbeiten auf Tombolas bzw. Feiern. In den 80er Jahren fand in Forst jährlich ein Basar statt, zu welchem die DFD – Frauen aus den eigenen Gärten Obst, Gemüse und Blumen zum Verkauf anboten. Das dadurch erworbene Geld nutzte man für gemeinsame Feiern oder Fahrten. Bis zum Ende der 80er Jahre fanden alle Zusammenkünfte in der Gaststätte Nicko statt, die auch für eine gute Bewirtung sorgte. Später traf man sich immer im Ferienzentrum. Obwohl Jerischke mit seinen Ortsteilen recht klein ist, waren die DFD – Zusammenkünfte immer ein guter Anlaufpunkt für alle Frauen und deshalb gut besucht.1990 löste sich, nicht zuletzt durch die Wende, der gesamte Verein auf.
Frau Seibt organisierte 1991 noch einmal eine Weihnachtsfeier für alle Frauen und machte den Vorschlag, dass man doch jährlich wenigstens noch eine Zusammenkunft oder Feier machen könnte. Es gab dazu jedoch keine weiteren Äußerungen und da auch keiner die weitere Organisation übernahm, schlief letztendlich doch alles wieder ein.
Volkssolidarität
DFD