Den Überlieferungen zufolge hat es in Jerischke zwei Ziegeleien gegeben. Die erste Ziegelei, das Gründungsdatum ist unbekannt, hat vor 1845 existiert.
In Teichhäuser (Klein Jerischke) an der ehemaligen Heeresstraße befand sich diese Ziegelei. Auf einer Karte aus dem Jahr 1845 ³ vermerkt, ist diese eingezeichnet. Der benötigte Lehm wurde vor Ort abgebaut. Im einfachsten Fall wurde der Lehm geformt und die so entstandenen Ziegel an der Luft getrocknet.
Es kann vermutet werden, dass auf Initiative vom damaligen Gutsbesitzer Johann Rudolf Jänicke, der 1819 das Gut erworben und neben Gutshaus, Wirtschaftsgebäude (1840) wahrscheinlich weitere Gebäude errichtet hat, diese Ziegelei aufgebaut wurde.
Südlich der Straße jetzige Kreisstraße K7101 sind 2 Gebäude eingezeichnet. Von diesen sind heute keine Spuren mehr erkennbar. Nördlich der Straße ist heute noch gut sichtbar die Ruine eines Brennofens vorhanden.
Hinterlegt ist, dass die Gerätschaften 1871 nach Dubraucke, damals Kreis Spremberg, umgesetzt wurden.
Ob ein weiterer Betrieb oder die Einstellung der Produktion erfolgte, ist unbekannt.
Von der ehemaligen Ziegelei ist direkt an der Kreisstraße, die Ruine eines ehemaligen Brennofens erhalten. Dieser hatte die Bauart eines Backofens.
In den 1950 – 60er Jahren war an dem Standort der Ruine eine Milchrampe aufgebaut. Diese Rampe nutzten die Bauern, um morgens täglich ihre produzierte Milch zum Verkauf bereitzustellen. Sie wurde per LKW abgeholt und nach Forst in die Molkerei transportiert.
Der Ziegelbrennofen auf dem Kräenberg
1861 erfolgte die öffentliche Bekanntmachung, das der Halbgärtner August Wappler auf dem Kräenberg, auch als Preschener Berg bekannt, einen Ziegelbrennofen errichtet. Wie lange dieser sich in Betrieb befand, ist nicht hinterlegt.
Ausschnitt einer Karte von 1845 ehemalige Lehmgrube Noacks Grube
“Der Halbgärtner August Wappler zu Jerischke beabsichtigt auf dem ihm gehörigen sogenannten Kräenberge belegenen Ackerplane einen Ziegelbrennofen zu erbauen. Dies Vorhaben wird hierdurch nach § 29. der Allgemeinen Gewerbe – Ordnung vom 17. Januar 1845 mit der Aufforde
rung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, etwaige Einwendungen dagegen binnen einer präklusivischen Frist von 14 Tagen bei dem unterzeichneten Dominium anzumelden.
Der Situationsplan liegt hier zur Einsicht bereit.
Jerischke, den 19. März. 1862.-
D as D o m in i um.”[¹]
Funde von alten Ziegeln mit Inschrift können Zeugnis der Aktivitäten sein.
Diese Grube gehörte nach 1945 der Gemeinde Jerischke, alle Bewohner hatten die Möglichkeit ihren Bedarf an Lehm für ihre Bautätigkeit Bau zu nutzen. In den Jahren nach 1945 war das hilfreich, da sehr viele Kriegsschäden beseitigt und es eine Mangelwirtschaft gab.
Die Nutzung erfolgte bis Ende der 1960er Jahre vor allem zum Bau von Öfen.
Noacks Grube
Etwa 1000 m nördlich vom Kräenberg entfernt, gibt es mitten im Kiefernwald, wie in einer Oase, umgeben von altem Eichenbestand, eine Grube mit Wasser gefüllt. Diese Grube hat einen Durchmesser von ca. 30 m der Untergrund besteht aus Lehm. Weitere Information folgen …
Quellen
1. Amtsblatt der Regierung zu Frankfurt a.d. Oder 1862
2. Der Anzeiger Jahrgang 1782
3. Karten Leutnant von Hanefeldt 1:25000 1845