Nach dem zweiten Weltkrieg Krieg (ca. 1947) wurden an der neu entstandenen Grenze zur Neiße Grenztruppen stationiert. Diese waren in Bahren (in einer Baracke bei Balzkes 1947-1951), in Zelz (in der Gaststätte Kock) und in Pusack im Haus Nr. 12 (Haus Gründel) untergebracht. Die Verpflegung erhielten sie in den ersten Jahren bei verschiedenen Leuten in den jeweiligen Orten, da es für eine zentrale Verpflegung noch keine Möglichkeit gab.
Die Grenzpolizei entstand aus Männern, die sich freiwillig bei der Registrierabteilung ihres Kreises gemeldet hatten. Sie erhielten eine Grundausbildung und kamen in die jeweiligen Ortschaften.
Die Kaserne Zelz wurde 1952 fertiggestellt. Die Grenzpolizisten wurden dort zentral untergebracht und die Unterkünfte in Bahren, Zelz(Kock), Pusack (nr.12) aufgelöst).
Dort gab es: 1 Speiseraum, 1 Klubraum (mit dem 1. Fernseher in Zelz), 1 Waffenkammer, 1 Wache, ca. 10 Schlafräume für je 4 Personen und einen Pferdestall. Eine Wirtschaftsküche und Hundzwinger. Es erfolgten jedoch immer wieder Veränderungen und Erweiterungen.
Skizze der Grenzerkaserne in Zelz, erstellt nach Hinweisen von Heinz Dudda
Ab 1956 gehörte die Grenzkompanie dann zur Volksarmee und nannte sich Grenzkommando.
1959 wurden die Zimmer erweitert, da die Unterkünfte zu knapp wurden. Diese Grenztruppe umfaßte bis ca. 40 Personen.
Nachfolgende Personen sind bekannt:
Bernhard Andreas † Erich Thron † Peter Thomas † Günter Garten | Jerischke | |
Manfred Borchert † Karl Sichma † Helmut Nitsche † Herbert Ratzuweit † Karl Greifenhofer † | Zelz | |
Manfred Göhse † Siegfried Brix Hans Weber Walter Hobracht Otto Böhnstedt † | Bahren |
Aufgaben der Grenzpolizei
Die Aufgabe der Grenztruppe war es, die Grenze zur VR Polen abzusichern.
Besonders litt die Bevölkerung seit 1945 nach Kriegsende, durch ständige Übergriffe seitens des polnischen Nachbarn.
Aufgaben der Grenzpolizei
Durch die Grenzpolizei wurde ein großer Teil des Schiebergutes, das den Weg über die Grenze gehen sollte, sowie Spione und Grenzverletzer festgenommen.
Vor allem für die Bevölkerung in den umliegenden Ortschaften stellte diese Grenzkompanie eine Verbesserung ihrer Sicherheit dar.
Der Verantwortungsbereich für Zelz ging von der ehemaligen Köbelner Brücke bis zur Brücke Klein-Bademeusel. Dieser Weg Strecke wurde rund um die Uhr von je 2 Personen abgelaufen bzw. bewacht. In den ersten Jahren gab es 4 Dienstpferde (bis ca. 1956) und 3 Diensthunde. Ab 1958 stand 1 Motorrad mit Beiwagen zur Verfügung, welches vorrangig durch den Kommandeur genutzt wurde.
Die Versorgung der Truppe erfolgte anfangs in Selbstversorgung. Zweimal in der Woche fuhr man mit dem Pferdegespann nach Muskau, um alles Notwendige einzukaufen. Der Koch und ab 1954 die Kochfrauen bereiteten daraus die Verpflegung.
Anfangs kochte Frau Hülsenitz (wohnte im Jerischker Schloß), später dann Frau Elisabeth Brix und Frau Anna Wundrich.
Ab 1961 wurde die Grenzkompanie zur Volksarmee (NVA) eingegliedert und nannte sich Grenzkommando.1959 wurden die Zimmer erweitert, da die Unterkünfte zu knapp wurden. Diese Grenztruppe umfasste bis ca. 40 Personen
Die Versorgung der Truppe erfolgte anfangs in Selbstversorgung. 2 mal in der Woche fuhr man mit Pferd und Gummiwagen nach Bad Muskau, um alles Notwendige einzukaufen.
1959 wurden die Pferde der LPG Preschen übergeben und die Versorgung erfolgte über das MTW Forst.
Trotz ihres schweren Dienstes halfen die Grenztruppen so oft sie konnten z.B.: den Bauern bei der Ernte, bei Hochwassereinsätzen, beim Wegebau, überhaupt, wenn es um das Wohl der Bevölkerung ging.
1961, nach der Schließung der Westgrenze wurde die Grenzkompanie in Zelz schrittweise aufgelöst, Forst blieb als Hauptsitz erhalten. Forst war zuständig für den Bereich von der Bezirksgrenze Dresden bis hin nach Eisenhüttenstadt. Dieser Bereich wurde in Grenzabschnitte eingeteilt, und die jeweiligen Grenzabschnittsposten waren für einen bestimmten Abschnitt zuständig.
Ab dieser Zeit gab es keine Gemeinschaftsunterkünfte mehr, der Dienst wurde von der eigenen Wohnung aus angetreten.
Für den Grenzabschnitt Jerischke war Bernhard Andreas als Grenzabschnitts Posten eingesetzt. Sein Abschnitt verlief von der „Sachsengrenze“ bis zur Autobahn Bademeusel.
Die Zelzer Kaserne wurde von der NVA, dem Fliegerhorst Preschen, ab 1961 übernommen. Es wurden dort immer wieder größere oder kleinere Truppen von Armeeangehörigen untergebracht. Es erfolgte jedoch keine ständige Nutzung mehr,
Nach 1990 erfolgte der Verkauf des Grundstücks.
Im Frühjahr 1994 befand sich für kurze Zeit (ca. 1 / 2 Jahr) die Kfz-Reparaturwerkstatt Linke auf diesem Grundstück.
Nach diesem Zeitpunkt ist das Grundstück ungenutzt und dem Verfall preisgegeben
Trinkwasserversorgung
Zur Versorgung mit Trinkwasser existierte auf dem Appellplatz der Kaserne ein offener Brunnen, mit Abdeckung. So wie auf vielen Grundstücken üblich. Aufgrund der höheren Lage war dieser auch bei dem sehr starken Hochwasser 1958 nicht gefährdet. Im August 1959 gab es jedoch ein so starken Gewitterguss, dass Regenwasser in den Brunnen eindrang und dieser verschmutzt und unbrauchbar wurde. Bis in den Herbst erfolgte eine mobile Wasserversorgung durch die LPG Preschen durch Stellung von Wassertanks (neue Gülletonnen).
Im Herbst 1959 erfolgte die Fertigstellung des eigens für das Grenzkommando gebaute Wasserwerk am Oberzelzer Weg. Durch die Forster Brunnenbaufirma Primm wurde ein Brunnen mit einer Tiefe von 15 m gebohrt. Die Schachtarbeiten für die erforderliche Leitung von ca. 400 m zur Kaserne wurde durch das Grenzkommando in Eigenleistung mittels Handschachtung ausgeführt.
Im Ort wurde lediglich das Gehöft von Artur Roick angeschlossen, da die Wasserleitung über sein Grundstück geführt werden musste. Nach Inbetriebnahme stellte man fest, dass die Qualtität nicht zufriedenstellend war, da dieses sehr ockerhaltig war.
Zum späteren Zeitpunkt 1987 wurden auch alle anderen Haushalte des Ortes an das Wasserwerk angeschlossen.
1991 erfolgte die Stillegung des Wasserwerks, da die zentrale Versorgung von Jerischke/ Teichhäuser fertiggestellt wurde.