Der Gutspark
Zum Gut gehörte auch ein Gutspark (etwa 0,5 ha groß), er befand sich hinter dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude.
1857 wurde dieses Areal auf dem Bauplan des Dampfsägewerkes noch als Wiese gekennzeichnet. Vermutlich wurde ab, oder nach diesem Zeitpunkt durch Herrn Nickelmann der Park errichtet.
Auf einer Karte von Leutnant von Hanefeldt 1845 sind 2 Teiche gezeichnet, auf dem Meßtischblatt Triebel Datenbestand 1903 sind drei Teiche ersichtlich. Auf dem Meßtischblatt Revision 1925 nur noch zwei und 1940 ein Teich.
1936 wurde der Park, der verwildert war, gesäubert. Bäume und Sträucher entfernt und der Teich gereinigt. Wasser Zu- und Abflüsse hergestellt und ein Teichmönch aufgebaut. Im Ergebnis erhielt der Park wieder einen erfreulichen Anblick.
Die Arbeiten wurden durch den Besitzer, die Essener Stahlwerke veranlasst. Die Realisierung erfolgte durch den damaligen Arbeitsdienst. Zur Entsorgung von Schlamm wurden Feldbahngleise verlegt und mit Feldbahnloren erfolgte manuell der Abtransport. Mit dem angefallenen Abfall wurden sicherlich die ehemaligen nördlichen Teiche verfüllt. Im Parkteich gab es ein Entenhaus. Auch ein Kahn war vorhanden. Um den Teich herum führte ein Weg, an welchem Bänke zum Verweilen einluden.
Im Abschluss der Arbeiten wurde der komplette Teich eingezäunt und an den Haupteingängen Ost und Westseite große schmiedeeiserne Tore installiert. Zeugnis sind noch vorhandene Torsäulen, die ein unbefugtes Betreten durch Einzäunung verhinderten.
In Karten ab 1940 ist nur noch ein Teich verzeichnet.
In den 1950er Jahren verwilderte der Park wieder zunehmend. Es gab immer wieder Bemühungen ihn wie früher herzurichten.
In den 1950er Jahren war dieser noch nutzbar und es wurden zum Beispiel am Kindertag Lampion Umzüge durch den Park veranstaltet. Hierzu wurde der Hauptweg zwischen den beiden Eingängen West- und Ostseitig genutzt.
An diesen Eingängen waren schmiedeeiserne Tore angebracht. Der Park war unverschlossen und für jedermann begehbar.
Für eine ständige Pflege fehlte es jedoch an Geld und Arbeitskräften.
In den 1970er Jahren versuchte die Gemeinde den Parkteich, der zu Vermooren drohte, wieder herzurichten.
Zur Umsetzung des Vorhabens wurde eine Planierraupe eingesetzt. Hierbei gab es bereits positive Erfahrungen zur Säuberung des zweiten Großteiches bei den Teichhäusern.
Leider gelang die Umsetzung dieses Planes beim Parkteich nicht wie gewünscht. Nachdem die Raupe sich im Teich festgefahren hatte, konnte sie nur mit Hilfe eines Panzers der NVA geborgen werden.
1996 wurde durch die Gemeinde erneut versucht, den Parkteich wieder zu kultivieren.
Über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) ist die Begehbarkeit des Parkes wieder hergestellt worden. Die ehemalige Wegeführung von West nach Ost, konnte jedoch nicht wieder hergestellt werden, da im Bereich des Teiches die vorhandene Melioration zerstört war. Als Alternative wurde der Weg nördlich des Teiches gewählt.
Der vorhandene Teichmönch war baufällig und konnte das Wasser im Teich nicht mehr zurückstauen und es drohte eine Vermoorung. Dieser wurde ebenfalls erneuert und der Wasserpegel im Teich erholte sich.
Der Jerischker Park und Teich wurde 2001 an Hubert Marbach verkauft.
Durch umfangreiche Ausforstungsabeiten und einer Sanierung des Teiches wurde wieder ein ansehnlicher Anblick des Parkes erreicht.
Die Großteiche
Die Teiche in Klein Jerischke (Teichhäuser) gehörten auch zum Gut. Dort wurden Karpfen gezüchtet und verkauft.
Auf Karten bis 1903 sind 4 Teiche vorhanden. Ab diesen Zeitpunkt nur drei, wobei der zweite Teich nicht mehr existierte.
1940 ist der vierte Teich nicht mehr vorhanden, dafür wurde der zweite Teich wieder hergerichtet.
Ende der 1960er Jahre war der zweite Teich für die Fischwirtschaft nicht mehr nutzbar.
Die Gemeinde Jerischke als Eigentümer der Teiche veranlasste eine Reinigung. Der südliche Teil des zweiten Großteich wurde als Natur-Badeteich für die Gemeinde hergerichtet. Die Reinigung erfolgte mithilfe einer Planierraupe. Diese Arbeiten konnten erfolgreich abgeschlossen werden.
Im Winter erfolgte bei zugefrorenen Teich, eine rege Nutzung der Kinder und Jugendlichen durch Eislaufen und Eishockeyspiele.
Ende der 1970er erfolgte kaum mehr eine Nutzung durch Kinder und Jugendliche, da der Nachwuchs in den Orten fehlte.
In den 1960 Jahren wurde der dritte Großteich an den staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb übereignet. Dieser errichtete an der Südseite des Teiches ein Stallung zur Entenzucht, welche aber nur wenige Jahre existierte.
Ähnliches erfolgte am Jerischker Gutspark durch die LPG Jerischke. Hier wurde eine Geflügelzuchtanlage aufgebaut. Die Stallung, in Form eines Holzschuppens war an der Südseite vom Park am Bahrener Weg errichtet und hatte
eine Größe von etwa 30 m x 10 m. Auch diese Geflügelzuchtanlage wurde wieder aufgegeben.
Die Fischwirtschaft wurde nach 1945 durch den VEB Binnenfischerei Peitz im Auftrag der Gemeinde Jerischke durchgeführt.
Anfang der 1990er Jahre hat Ernst Scholz den zweiten und dritten Teich erworben und die Karpfenzucht fortgeführt. Ende der 1990er Jahre wurde auch der erste Teich von ihm erworben.