Die Dampfschneidemühle
1857 beantragt der Gutsbesitzer Wilhelm Nickelmann auf seinem Gut in Jerischke eine Dampfschneidemühle aufzubauen.
Hierzu wurde ein entsprechender Bauantrag beim Kreis Sorau beantragt und genehmigt.
Zu deren Betrieb wurde ein Dampfkessel von 12 PS aufgestellt.
Unter Berücksichtigung genauer Bauvorschritten wurde diese dann auch auf dem Gutshofe an der Buchholzer Straße gebaut.
Der Bau der Dampfschneidemühle bewirkte im Ort eine wirtschaftliche Belebung. Es war nun möglich, die um Jerischke reichlich vorhandenen Wälder besser wirtschaftlich zu nutzen. Auch die im Muskauer Faltenbogen entstandenen Braunkohlengruben hatten einen hohen Bedarf an Grubenholz.
Diese wirtschaftliche Belebung wurde auch in der Einwohnerentwicklung, sichtbar.
Für die Jerischker Bauern ergab sich dadurch auch eine Erleichterung, da sie ihr Getreide nun nicht mehr in die Mühlen der Nachbarorte Zelz, Groß Särchen oder Zschorno transportieren mussten, sondern auf dem Gut Ihr Getreide, überwiegend Roggen, mahlen lassen konnten.
Die rege Geschäftstätigkeit ist durch nachfolgende Annoncen belegt:
Über das Schicksal des Gebäudes ist wenig bekannt
Nach Aussagen von Bürgern, ist dieses 1945 abgebrannt, vermutlich auch durch
Kriegshandlungen beschädigt und dadurch abgebrannt.
Von der damaligen Technik, Dampfkessel,Säge- und Mahlwerk ist heute leider nichts mehr erhalten.
Später wurde an diesem Standort durch die LPG Jerischke in den 1960er Jahren eineFeldscheune errichtet. Sie diente der Lagerung von Stroh und der Unterstellung von
Technik.
1993 ist diese Feldscheune abgebrannt. Die noch vorhandene Technik wurde durch die
Gemeinde 1994 und den Folgejahren entsorgt.
Nach Beräumung des Grundstücks wurde an diesem Standort die Tradition des
Osterfeuers wieder belebt
Ende der 1990er Jahre ist an dieser Stelle das Wohnhaus Jerischke Nr.1 errichtet worden.