Schon seit mehr als 400tausend Jahren übt das Feuer Faszination auf den Menschen aus. sie machten es sich zunutze, lernten aber auch schnell neben der nützlichen, lebenserhaltenden Wirkung, die alles bedrohende und vernichtende Seite des Feuers kennen. Die Menschen mussten lernen, sich selbst gegen das Feuer zu wehren, wobei jeder verpflichtet war sofort zum Schadensort zu eilen und bei der Bekämpfung des Brandes mitzuhelfen. Anfangs geschah dies mit recht einfachen Mitteln: Feuereimer, große Leitern, mit Wasser durchtränkte Reisigbündel und anderes. Feuerspritzen, gab es erst
im Mittelalter, waren teuer und recht selten vorhanden. Jerischke gehörte bis 1815 zum Königreich Sachsen.
Schon 1719, dann 1744 und 1769 hatte die sächsische Regierung Feuerlöschverordnungen erlassen. Aber die Vorschriften wurden wenig beachtet und mussten mit Nachdruck oft erneuert werden, Eine Feuersbrunst war ja wegen des Mangels an wirksamen Löschgeräten besonders auf dem flachen Lande eine dauernde schwere Gefahr für die
Bevölkerung und ihr Hab und Gut.
Die Feueressen ruhten in den alten Häusern zumeist auf Balkenlagern und eine Verpflichtung zum Fegen durch gelernte Schornsteinfeger gab es nicht
Die Hauseigentümer hatten lediglich die Pflicht ihre Essen von Zeit zu Zeit selbst zu kehren. Die Häuser waren mit Stroh, Balken und Lehm erbaut.
Die Gefahr lauerte überall, am Herd, offenes Feuer (Kerzen oder Laternen) in Stallungen oder Scheunen. Aber auch Leichtsinnigkeit durch Brandrodungen
führten zu Bränden, bei dem oft das komplette Hab und Gut vernichtet wurden.
Wenn irgendwo Feuer ausbrach, so hatte jedermann die Pflicht nach Kräften Lärm zu machen und Feuer! zu schreien.
Quelle: Der Heimatwanderer von 1931
Geschichte der Feuerwehr Jerischke
Anfang des 18. Jahrhunderts gab es dann schon Feuerspitzen auf Holzwagen und auch die ersten Wasserschläuche. In dieser Zeit organisierte sich das Feuerlöschwesen immer mehr, so dass sich Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Feuerwehren bildeten. Gemeinde und Dominium Jerischke gehörten bis 1843 dem Spritzenverbande Preschen an.
1842 kaufte die Gemeinde Jerischke bei der Firma Otto in Dresden eine eigene Spritze. Der Kaufpreis von 300 Thalern wurde zu gleichen Teilen von der Königlichen Regierung, dem Dominium und der Gemeinde gezahlt.
1843 trennten sie sich von diesem Verband und gründeten eine eigene Feuerwehr.
In einer aus dem Jahre 1904
stammenden „Nachweisung
der im Kreise Sorau vorhandenen Feuerspritzen und freiwilligen
Feuerwehren“ ist ersichtlich,
dass die Gemeinde Jerischke dem
Spritzenverbande Jerischke Gut angehörte und 1 eigene fahrbare Feuerspritze vorhanden war, welche 1842 angeschafft wurde.
Ungefähr zu dieser Zeit wurde, auf dem der Gemeinde allein gehörigen
Grundstück zwischen den Dorfteichen, ein massives Spritzenhaus gebaut. Anfänglich erfolgte der Bau
gemeinschaftlich von Gut und Gemeinde.
In Folge entstandener Zwistigkeiten zwischen Gut und Gemeinde wurde der Bau aber vom Gute allein fortgeführt und beendet. Um das Jahr 1855 entstanden wiederum Streitigkeiten zwischen Dominium und Gemeinde, da der damalige Besitzer Jänicke das Spritzenhaus eigenwillig abbrach und seinen Teil des Spritzenhauses verkaufte. Das übrige Material
wurde ebenfalls verkauft und der Erlös zu gleichen Teilen auf Gut und Gemeinde verteilt. Über diese willkürliche Handlung des Gutsbesitzers waren die Gemeindeglieder zwar empört, versäumten jedoch, das Gut regresspflichtig zu
machen.
Im Mai 1858 brach im Buchholz, 2 km östlich von Bahren ein Großbrand aus, bei dem fast das ganze Dorf abbrannte. Auch die Feuerwehr Jerischke half bei der Brandbekämpfung und wurde lobend erwähnt. Die Spritze verblieb zur Aufbewahrung auf dem Dominium. Der Aufbewahrungsort (ein baufälliger, unverschlossener Schuppen des Dominiums) war stets mangelhaft, so dass die Spritze Schaden erlitt und die dazugehörigen Gegenstände verloren gingen.
Im Februar 1894 wurde auf einer Gemeindeversammlung folgender Beschluss gefasst: „Es wird ein Spitzenhaus gebaut, und zwar auf dem Gemeindeplatze an der Dubrauker und Tschernitzer Straße.“ Die Gutsherrschaft lehnte jedoch eine Beihilfe zum Bau ab, mit dem Bemerken, dass sie sich auf ihre Kosten eine eigene Spritze kaufen und aus dem Spritzenverbande ausscheiden wird. Im März 1894 wurde an das Königliche Landratsamt der Antrag für den Neubau eines Spritzenhauses gestellt, mit der Bitte, den Rittergutsbesitzer Herrn Rabe zu verpflichten, die Hälfte der Kosten zu tragen. Im Juni desselben Jahres hatten sich Gemeinde und Gut dahin geeinigt, gemeinschaftlich ein neues Spritzenhaus zu erbauen. Der Baubeginn wurde jedoch erst für das nächste Frühjahr festgelegt. Das Gut selbst hatte zu damaliger Zeit keine Löschmannschaften, da sämtliche Gutsarbeiter für die Gemeinde (als Gemeindemitglieder) löschpflichtig waren. Die Gemeinde wiederum hatte kein Gespann zum Transport der Gemeindespritze. Aus dem Jahre 1902 wird berichtet, dass die Bedienungsmannschaft zur Spritze die Gemeinde aus den gerade vorhandenen jungen Leuten, bis 12 Mann, stellt.
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Jerischke
Im Dezember 1933 wurde für ganz Preußen ein Gesetz zum Feuerlöschwesen erlassen. Dabei wurden 3 Arten von Feuerwehren unterschieden: Berufsfeuerwehr, freiwillige Feuerwehr und Pflichtfeuerwehr. Berufsfeuerwehren
sollten nur in größeren Gemeinden (ab 100 000 Einwohnern) eingerichtet werden. Anders war es mit der freiwilligen Feuerwehr; ihre Bildung war überall anzustreben. Als Organisationsform war der Verein vorgeschrieben. Laut diesem Gesetz
mussten aktive Mitglieder das 18. Lebensjahr vollendet und durften das 60. Lebensjahr nicht überschritten haben. Bei genügender Auswahlmöglichkeiten durfte die Satzung das für den Eintritt vorgeschriebene Mindestalter heraufsetzen bzw. das für das Ausscheiden vorgeschriebene Höchstalter mindern. Für den Kreis Sorau wurde als obere Grenze für den Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr im Allgemeinen das 40. Lebensjahr festgelegt. Kameraden, die das Lebensjahr überschritten hatten, traten in eine besondere Altersabteilung über. Außerdem erfolgte eine Unterteilung in Steigermannschaft (unter anderem Personen retten), Löschmannschaft (Schlauch legen, Bedienung der Spritze usw.) und Ordnungsmannschaft (absperren der Brandstätte). Kleinere Gemeinden konnten sich zu Feuerlöschverbänden zusammen-schließen. Wenn
jedoch die Freiwillige Feuerwehr fehlte bzw. für die Brandbekämpfung unzureichend war, musste eine Pflichtfeuerwehr gebildet werden. Aus einer Zusammenstellung der Gründungsjahre der Freiwillige Feuerwehr ist ersichtlich:
1934 wurde die Freiwillige Feuerwehr in
Jerischke gegründet.
1935 gab es in Jerischke eine Freiwillige Feuerwehr und eine Pflichtfeuerwehr. Viele Übungen wurden auch vom Halblöschzug Jerischke abgehalten, wobei Fußdienst durchgeführt und am Gerät geübt wurde. Außerdem
wurde Arbeitsdienst für Geräteinstandsetzung und Erhaltung angesetzt. 1933 verfügte die Gemeinde über ein Auto.
In einer Gemeindeakte ist vermerkt: „Das Gemeindeauto kann für Spanndienste nicht zur Verfügung gestellt werden, da es gleichzeitig zu Feuerwehrzwecken dient.“
Ab Oktober 1935 mussten die Kameraden der Pflichtwehr immer an den Übungen der Freiwillige Feuerwehr teilnehmen.
Im November 1935 hatte die Freiwillige Feuerwehr 22 aktive und 7 passive Mitglieder, Löschzugführer war Brandmeister
Schmidt. Kassenwart war Oberfeuerwehrmann Miehle. Zum Ende eines jeden Jahres fand eine Jahreshauptversammlung statt, in welcher unter
anderem abgehaltene Übungen und die Dienstbeteiligung ausgewertet wurden. Außerdem fanden Geselligkeits- und Kameradschaftsabende in der Gaststätte Paul statt.
Oft wurde von der Freiwillige Feuerwehr Jerischke Probealarm ausgelöst, zu dem auch die Mitglieder der Pflichtfeuerwehr erschienen. Als Brandobjekt wurde meist ein Wohnhaus angenommen, wobei durch Funkenflug manchmal wirklich Feuer ausbrach.
Im Frühjahr 1936 fand in Jerischke die Amtswehrübung statt, bei der die
neu angeschafften Schlauchleitungen (120 m) und die Handdruckspritze zum Einsatz kamen. Außer der Ortsfeuerwehr nahmen die Nachbarwehren von Groß und Klein Bademeusel, sowie Preschen daran teil.
Ende 1936 konnten 11 Übungen und 3 angesetzte Arbeitsdienste
abgerechnet werden.
Zu dieser Zeit war es der Ortsgruppe des Reichsluftschutzbundes Groß Särchen durch sparsame Kassenführung möglich
12 Kübelspritzen anzuschaffen, davon erhielt Jerischke eine.
Im Novenber 1961 wurde mit dem Bau eines neuen Geräteschuppens begonnen. In einer Information der
Lausitzer Rundschau vom 18.11.1061 heißt es:
- Vorerst werden die Pfeiler gegossen bzw. gesetzt,
- später erhält der Schuppen feste Außenwände und
- eine Brandmauer, so daß auch Stroh in ihm untergebracht werden kann.
Das benötigte Holz für das Dach wird gegenwärtig im Döberner Sägewerk geschnitten
1969 wurde in einer Gemeinderatssitzung festgestellt, dass die Freiwillige Feuerwehr nicht mehr einsatzbereit ist, da es an Bürgern mangelt (90% derKameraden arbeiten außerhalb). Außerdem fehlt es an Disziplin und Einsatzbereitschaft. Auch Anfang der 70er Jahre lag die durchschnittliche Dienstbeteiligung unter 60% und die Einsatzbereitschaft der Freiwillige Feuerwehr war nicht ständig gewährleistet. Erst 1975 wurde dieses Kriterium wieder lobenswert erwähnt. Die Kameraden der Freiwillige Feuerwehr nahmen an vielen Schulungen, Versammlungen sowie Übungen teil. Sie mussten bei Waldbränden, Bränden der Mülldeponie sowie zu Hochwassereinsätzen ausrücken. Manchmal, vor allem in der Pilzzeit, mussten sie auch zu Einsätzen, um Personen zu suchen.
1969 wurde in einer Gemeinderatssitzung festgestellt, dass die Freiwillige Feuerwehr nicht mehr einsatzbereit ist, da es an Bürgern mangelt (90% derKameraden arbeiten außerhalb). Außerdem fehlt es an Disziplin und Einsatzbereitschaft. Auch Anfang der 70er Jahre lag die durchschnittliche Dienstbeteiligung unter 60% und die Einsatzbereitschaft der Freiwillige Feuerwehr war nicht ständig gewährleistet. Erst 1975 wurde dieses Kriterium wieder lobenswert erwähnt. Die Kameraden der Freiwillige Feuerwehr nahmen an vielen Schulungen, Versammlungen sowie Übungen teil. Sie mussten bei Waldbränden, Bränden der Mülldeponie sowie zu Hochwassereinsätzen ausrücken. Manchmal, vor allem in der Pilzzeit, mussten sie auch zu Einsätzen, um Personen zu suchen.
vorbeugenden Brandschutz
Auch im vorbeugenden Brandschutz waren die Kameraden tätig. So führte eine Gruppe von 4 Kameraden, unter Leitung von Martin Koinzer ab 1970 bis 1990 einmal jährlich Brandschutzkontrollen (Wohnungsbegehung) in der Gemeinde und den Ortsteilen durch.
Jährlich fand eine Jahresabschlussveranstaltung (der Rechenschaftsbericht) statt. Diese Veranstaltungen fanden immer in der Gaststätte Paul später Nicko statt.
Die Freiwillige Feuerwehr Jerischke hat 1 Gerätehaus, 1 eigene Tragkraftspritze (TS 8) mit eigenem Anhänger (TSA).
Bis 1990 gab es den Vorspanndienst für die TSA. Das Zugfahrzeug wurde
von der LPG Eichwege gestellt. Der Traktor stand immer einsatzbereit vor der Wohnung am Gutshaus bei Manfred Thomas, der als Traktorist auf der LPG arbeitete.
Mit Ausscheiden von Manfred Thomas aus der LPG hatte die Feuerwehr keinen Vorspanndienst.
Im Ernstfall wurde trotzdem ausgerückt, so z.B. im Mai 1993 als die Feldscheune am ehemaligen Gut abbrannte.
Am 01.01.1994 hatte die Jerischker Feuerwehr 12 Mitglie der und
1 Ehrenmitglied.