wer nach Pusack mit seinen Landschaftsgebieten, Zerna, Märchenwald oder Wolfsschlucht kommt erlebt eine Natur, die nicht typisch für die Lausitz ist. Die Neißeaue mit seinen Terrassen und Quellen hat eine Landschaft hervorgebracht, die an ein Mittelgebirge erinnert. Früher ein Geheimtipp, heute gut erreichbar und von Naturliebhabern gut besucht.
Die Grenzerquelle
Der Name Grenzerquelle erinnert an die Zeit als von 1947-1961 die Grenze an der Neiße durch das Grenzkommando überwacht wurde. Dort sagte man, erfrischten sich die Grenzer auf ihren Patrouillengang.
Tatsächlich kamen die Grenzer jedoch an dieser Quelle nicht vorbei. Sie nutzten die Quelle an der Zickau. Durch den Kommandeur der Grenzkompanie erfolgte eine Warnung, die Nutzung der Quelle zu unterlassen, da diese vergiftet sein könnte. Es wird auch berichtet, dass von den angrenzenden Einwohnern dieses Wasser für den Hausgebrauch genutzt wurde und eine gute Qualität hatte. Diese Quelle ist heute nicht mehr sofort erkennbar, da durch natürlichen Pflanzenbewuchs verdeckt. ¹
LPG „8. März“ Pusack
Bei der Gründung der LPG in Jerischke (1956) gehörten die Pusacker Bauern mit dazu. Als 1959 die Jerischker LPG zum Typ III überging, blieb die Pusacker LPG „8. März“ als Typ I bestehen. Diese LPG hatte 10 Mitglieder (8 Frauen, 2 Männer), Vorsitzende war Else Hannuschke. Die Männer fast aller der Frauen arbeiteten in der Industrie. Jedoch stellten sie ihre Freizeit der LPG zur Verfügung. Hauptsächlich wurden die Wiesenflächen zur Färsenzucht genutzt. Insgesamt wurde eine Fläche von etwa 33 ha bewirtschaftet. Im Winter gingen die Frauen in den Stall nach Jerischke arbeiten. Um 1960/61 schloss sich die Pusacker LPG der LPG Typ III in Jerischke an, da sie alleine keine Perspektive hatte, sicher auch auf staatlichen Druck. Die LPG Eichwege hielt später noch Färsen auf der Pusacker Koppel.
Ab 2002 entstanden 2 neue Ziegenhöfe
Klaus Bernd Günther und Andrea Ross erwarben 1994 das Grundstück Nr. 1 ehemals Heinze. Sie gründeten 2002 den „Ziegenhof zur Wolfsschlucht“, produzieren selbst verschiedene Käsesorten und vermarkten diesen mit passendem Wein aus der Region „zum Wolfshügel aus Jerischke“. Im August 2020 wurde die Haltung der Schafe beendet.
Michael Wagner und Karsten Glanck erwarben 2003 in Pusack das Grundstück der Familie Mischke und gründeten ebenfalls einen Ziegenhof. Die Haltung beschränkt sich nicht nur auf Ziegen, sondern der Besucher erlebt unterschiedliche Tierarten wie Gänse, Rinder Schafe, Hühner, Schweine und vieles mehr. Einmal jährlich wird ein Hoffest organisiert und durchgeführt.
Zweimal im Jahr ist Schlachtfest nach traditioneller Art in Pusack.
Quelle:
1. Bericht Günter Garten , Grenzpolizist bis 1962 in der Grenzkompanie Zelz