Ursprünglich war Zelz ein Vasallendorf der Herrschaft Pförten, seit ungefähr 1746 bis ins 19. Jahrhundert ein Vasallendorf der Standesherrschaft Forst-Pförten.
Die Besitzer des Gutes wechselten sehr häufig. Nachfolgend ein kurzer Überblick der Besitzer, welche so oder ähnlich gewesen sein kann. Weitere detaillierte Informationen aus “Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer” von Götz Freiherr von Houwald 1981
1523 – 1683 : von Berge
1683 : Werner Siegemund von Oppel
1693 : Adam Friedrich Reichwald von Kaempff (Kämpf)
1705 : Prof. Dr. Hebro (Heber)
1718 (1722) : Witwe Heber geb. Quenstädt
1722, 1740 : Johann Gotthelf Quenstädt
1752 : Lehnsherr Graf von Brühl (Pförten)
1753 : Franz Rüdiger von Jeschky
1764 : Johann Christian Nätzsch, danach sein Sohn Johann Heinrich Nätzsch
1780 : Christian Gottlieb Budich oder Budig (v. Tannhof)
1798 : J. Hermann Christian von Reibnitz (und Mitbelehnte)
1799 : Freiherr von Posadowsky und Postelwitz (und Mitbelehnte
1800 : Preisgott Friedrich Erdmann von Obernitz
1802 : Heinrich Alexander von Kracht
1803 : Freiherr von Luttitz
1805, 1810 : J. August Thiele von Thielenfeld (und Mitbelehnte)
1817, 1823, 1826 : J.W. Benjamin von Drabizius (und Mitbelehnte), später dessen Sohn und Enkelsohn 1842 : Friedrich Beuchel, der es noch im selben Jahr an Ernst Julius Neumann verkaufte
1842, 1844, 1850 : August Friedrich von Kracht,danach dessen Sohn
1863, 1867 : Friedrich Wilhelm Rasenack
1869, 1870 : Konrad Winkelmann (Bernhard Franz Wolkmann?)
1873 : Franz Volkmar Bernhard
1875, 1878, 1898 : Carl Rudolf Paschke
1898, 1900, 1907 : Hauptmann a. D. Hermann von Wißmann
um 1910 : Hauptmann a. D. Carl Willmanns
1912, 1916 : Emanuel Möller
etwa 1917 : Graf Hugo zu Castell-Rüdenhausen (zeitweise verpachtet)
1922, 1929 : Friedrich Carl von Hammacher
1934, 1940 : Elisabeth von Hammacher
Die genannten Jahreszahlen sind nachgewiesene Jahreszahlen. Bei unterschiedlichen Quellenbetrachtungen kann es Abweichungen in den angegebenen Jahren und bei den Besitzern geben.
Bis 1928 wurde Zelz in Dorf und Rittergut unterteilt. Um 1869 / 70 hatte das Rittergut eine Größe von 1256 Morgen, um 1900 war es 320 ha groß. Zur Ackerwirtschaft war um 1928 ein Lanz-Bulldog vorhanden, was für damalige Zeit noch eine Seltenheit war.
Um 1677 wird von einem Weinberg berichtet, der ganz eingegangen und mit Holz bewachsen ist. Um 1777 wird von einem unbewohnten Weinberghäuschen berichtet
Zum Gut gehörte auch ein großer Viehbestand. Um 1871 waren es: 8 Pferde, 21 Rinder, davon 18 Kühe, 16 Schweine und 253 Schafe. 1892 war die Schäferei dagegen schon ganz aufgelöst.
1929 besaß das Gut noch: 17 Pferde, 38 Rinder, davon 21 Kühe, 20 Schweine.
Das Gut betrieb auch verschiedene Nebennutzungen. So wurden um 1850 Arbeiter zum Torfstechen gesucht. Um 1870 soll eine Stärkefabrik in Betrieb gewesen sein. In den Jahren nach 1905 wurden Korbweidenkulturen angelegt.
Das Handwerk des Korbflechten wurde noch bis in die 1960er Jahre als Nebenerwerb von einigen Zelzer Bürgern ausgeübt.
Im Dezember 1908 war ein Inspektor Reinhardt als Gutsvorsteher ernannt. Viele Jahre soll der Gutsbetrieb von einem Inspektor Böge geleitet worden sein, der ein guter Landwirt war.